Eine Idee baut sich ein Haus
Notizen zur Geschichte des Gymnasiums Donauwörth
1889 -1945 Anfänge mit Hindernissen
1889
Im Tanzhaus beginnt eine Eingangsklasse mit dem Unterricht: Einer gemeinsamen Initiative einflussreicher Bürger und der Stadt ist die Gründung einer Lateinschule zu verdanken, die begabten Knaben wohnortnah den Weg in den Staatsdienst und zu zahlreichen Studiengängen eröffnen soll, obwohl Finanzierung und Unterbringung erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
1894
Die Schule zieht in das ehemalige Bahnhofsgebäude, das 1897/98 umgebaut und erweitert wird.
1897
Eine erneute Initiative von Stadt und Bürgerschaft erreicht die Erhebung der Lateinschule zum 6klassigen „Königlich Bayerischen Progymnasium". Damit ist für die Absolventen der Zugang zum „Einjährig freiwilligen Dienst" und folglich zum Reserveoffizierskorps verbunden. Mit dem Cassianeum beginnt eine Zusammenarbeit.
1919/20
Zum ersten Mal werden Mädchen (4) aufgenommen
1920
Pläne für einen Neubau auf dem Schellenberg scheitern
1938
Aus dem Progymnasium wird im Zuge der „Gleichschaltung" eine „Deutsche Oberschule" mit Englisch als erster Fremdsprache.
1945
Das Gebäude wird durch Bomben zerstört.
1946 - 1957 Auf- und Ausbau
1946
Der Unterricht im „Progymnasium mit Realschule, Oberschule im Abbau" wird in behelfsmäßigen Räumen (Kloster Hl. Kreuz, evangelisches Gemeindehaus, Jugendherberge) in zwei Schichten wieder aufgenommen, sogar mit einer 7. Klasse).
1947
Eine Unterschriftenaktion erreicht die Einrichtung einer 8. Klasse.
1948
Unter den ersten 16 Abiturienten befinden sich 2 Mädchen.
1952
Erneutes Bürgerengagement erreicht mit der Gründung der „Gesellschaft der Freunde des Gymnasiums und der Realschule Donauwörth" die Planung eines Neubaus am heutigen Standort.
1953/54
Stadt und Landkreis gründen einen Zweckverband für die Trägerschaft.
1956
Das „Realgymnasium mit Latein als erster Fremdsprache" wird zwar de facto als Vollgymnasium anerkannt, aber die Bemühungen um die Angliederung eines naturwissenschaftlichen Zweiges und die Einführung von Englisch als erster Fremdsprache sind vergeblich.
1957 - 1997 Konsolidierung
1957
Einzug in das neue Gebäude
1970
Vier Ausbildungsrichtungen stehen den Schülern offen. Die Schülerzahl wächst.
1971
Raumnot macht die Aufstockung des Südflügels erforderlich.
Das „Offene Gymnasium" mit der Wahl der Ausbildungsrichtung erst nach der 8. Klasse, unabhängig von der ersten Fremdsprache, kommt den Bedürfnissen des ländlichen Raums entgegen.
1973
Die Schule wird um eine zweite Sporthalle mit Musiksaal erweitert.
1974
Der regelmäßige Austausch mit der französischen Partnerschule in Orthez beginnt.
1975
Die Schule erhält zusätzliche Räume durch die Angliederung der Gebäude der ehemaligen Kreisberufschule.
1976
Mit der Einführung der Kollegstufe, noch in der Erprobungsphase, erhält die Schule bedeutende Mittel zur Einrichtung einer Bücherei für die Oberstufe.
1985
An der Berger Allee ist ein Erweiterungsbau entstanden: Die Bildungsoffensive und der wachsende Anteil der Mädchen hat die Schülerzahl von 550 (1965) auf über 1200 steigen lassen.
1989
Durch Umbaumaßnahmen wird ein neues Lehrerzimmer gewonnen und die Verwaltung zentralisiert.
1990/91
Nach der „Wende" knüpft das Gymnasium Kontakte zu Schulen in Sachsen und Thüringen.
1994
Ein Anbau schafft 6 zusätzliche Klassenzimmer.
1998 - 2016 Aufbruch und neue Wege
1998/99
Das Gymnasium ergreift Initiativen zum Thema Schulentwicklung, nimmt am ersten Comeniusprojekt teil, der „Erfinderclub" wird gegründet.
2002/03
Neue Projekte sind das „Modellunternehmen Schule im 21. Jahrhundert" („Modus 21") und das BLK-Sinus-Projekt.
2002
„Ehemalige" gründen den Verein „Freunde des Gymnasiums Donauwörth e.V.".
2003
Einführung des achtjährigen Gymnasiums.
2004
Naturwissenschaften beziehen ihren Neubau und eine neu gestaltete Raumfolge im „Stammhaus" von 1957. Auch die Fachschaft Kunst erhält im Rahmen dieser Baumaßnahmen ansprechende Räume.
2007
Fertigstellung des neuen Zentralbaus mit Aula, Mensa und Betreuungsräumen, die v.a. im Rahmen der offenen Ganztagsschule genutzt werden.
2008
Das Gymnasium wird Seminarschule für die Ausbildung von Referendar/inn/en mit den Unterrichtsfächern Deutsch, Englisch, Französisch und Geschichte.
2009
Die Seminarschule wird zusätzlich mit der Ausbildung von Referendar/inn/en in den Unterrichtsfächer Latein, Sozialkunde und Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt beauftragt.
2011
Fertigstellung des neuen Verbindungsbaus vom Haupthaus zur Berger Allee mit Dreifachsporthalle, Lehrerzimmer, Seminarraum, Musiksälen und Klassenzimmern.
Verabschiedung des letzten G-9 Abiturjahrgangs und des ersten G-8 Abiturjahrgangs.
2014
Festwoche anlässlisch des 125-jährigen Bestehens des Gymnasiums Donauwörth.
Fertigstellung des neu errichteten Lehrerparkplatzes und der Außenanlagen.
2015/16
Der letzte G8-Jahrgang tritt in die 5. Jahrgangsstufe ein.
2016
Spanisch wird ab Jahrgangsstufe 10 als spät beginnende Fremdsprache eingeführt.
2017 - 20.. Zusätzliche Herausforderungen
2017/18
Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums (G9 neu) aufgrund vielfältiger Anforderungen an die gymnasiale Bildung (Inklusion, Integration, Heterogenität, Digitalisierung, etc.).
2019/20
Beginn der mehrjährigen Generalsanierung im violetten Flügel mit Bereitstellung von sechs digitalen Klassenzimmern.
(Die historischen Informationen bis 1989 beruhen auf der Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Gymnasiums, zusammengestellt und bearbeitet von H. H. Kolz.)